Diese Story heilt deine Angst vor Sichtbar­keit

Offene Tulpen in Vase verdecken Frau

Provokation ist ein legitimes Mittel für mehr Sichtbarkeit – soweit, so gut.

  • Lady Gaga mit ihrem Kleid aus Fleischlappen
  • Prinz Harry und Meghan mit ihrem Oprah-Interview
  • Boris Palmer mit seinen rassistischen Provokationen?

Jeweils gab es dazu reichlich Diskussionen in den Medien, zu denen ich hier und da gerne meinen Senf dazu gebe, EINZIG: das mit den rassistischen Provokationen, die der Tübinger Oberbürgermeister Palmer immer wieder loslässt, das geht für mich gar nicht! Finde ich schrecklich und gefährlich.

Doch das bringt mich dazu, dir jetzt eine Geschichte über Rassismus und „White Privilege“ zu erzählen.

Es ist eine Geschichte, die deine Ängste rund um „Ich trau mich nicht, mich zu zeigen / ich mag Fotos von mir nicht / …“ heilen und dich für deine eigene Sichtbarkeit motivieren wird. 

Inhalte
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    Vorgeschichte rund um George Floyd

    Wie kann es sein, dass ein weißer Polizist sein Knie so lange auf den Hals eines am Boden liegenden Schwarzen Mannes presst, bis dieser stirbt?

    Wie kann es sein, dass er die Todesqual von George Floyd und auch die Rufe Umstehender, doch endlich damit aufzuhören, ignoriert und weiter sein Knie auf dessen Hals presst? Bis er stirbt.

    Das kann doch nicht möglich sein! Und doch, so geschah es Ende Mai 2020 in Minneapolis. Ich war absolut schockiert!!!

    In einer Facebook-Gruppe von Marie Forleo hörte ich daraufhin wochenlang den Geschichten von Schwarzen Frauen und Männern zu. Es war unglaublich und öffnete mir die Augen für ein riesiges und für so viele Menschen schmerzhaftes Thema und ich merkte auch, wie wenig ich über „White Privilege“ wusste.

    Eine dieser Geschichten handelte von Nikki und es geht darin um Fotos, Sichtbarkeit, Business – ich freu mich, wenn du dir ein paar Minuten nimmst und sie ganz durchliest!

    eine einzelne Tulpe in der Hand einer Frau fliegt aus einer Vase hinaus

    Nikki startet ihr Beauty-Business

    Nikki ist eine junge Schwarze Frau und sie berichtete davon, wie sie ihr inzwischen sechsstelliges Business mit Dienstleistungen rund Schönheit für Gesicht, Haare, Nägel, Make-up, Bikinizonen begann, aufzubauen.

    Sie betreibt ihren Beautysalon in einer wohlsituierten und überwiegend weißen Gegend in einer Stadt im Süden der USA. Die Nachfrage war da, Nikki perfekt dafür ausgebildet, ehrgeizig, smart, jedoch – ihre Hautfarbe war ein Problem.

    Von klein auf hatte sie miterlebt, dass ihre Hautfarbe ein Problem ist. Z. B. wenn sie mitbekam, dass ihr Vater, der ein eigenes Geschäft hatte, seinen weißen Angestellten immer wieder bat, sich mal bitte kurz als Boss auszugeben – damit es mit den Kunden besser lief! (!!!what?!!)

    Bei Nikki lief es zunächst wie folgt:

    Sie hatte am Anfang vor allem Kundinnen aus ihrem Freundeskreis. Frauen, die sie kannten und die ihr vertrauten. Und wenn diese Frauen von ihrer Arbeit begeistert waren, empfahlen sie Nikki natürlich gerne weiter, ohne dabei speziell ihre Hautfarbe zu erwähnen.

    Und so standen vor Nikki immer wieder neue Kundinnen, die überrascht waren, dass sie eine Schwarze ist. Doch bevor sie umdrehen und den Salon verlassen konnten, hatte Nikki sie charmant, herzlich und eloquent überzeugt, ihre Dienstleistung doch auszuprobieren und dann natürlich alles dran gesetzt, um sie als langfristige Kundin zu gewinnen.

    (Schon das ist ungerecht und täglich Brot vieler Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe: Extrameilen drehen, besonders gut sein, um überhaupt erstmal eine Chance inmitten der allgegenwärtigen Vorurteile zu haben.)

    Frau mit Tulpen in der Vase

    Nikki und ihre Fotos für die Webseite

    Was glaubst du, wie ist sie da vorgegangen? Wie hat sie versucht, ihre Webseite zu gestalten, so dass die Frauen aus ihrer weißen Nachbarschaft neugierig werden und gerne zu ihr kommen?

    Ein starkes Portrait von ihr im Header? Ein Detailfoto ihrer Hände bei der Behandlung einer Kundin auf der Produktseite? Ein tolles Lifestyle-Foto von ihr auf ihrer Über mich-Seite?

    Nein, natürlich nicht. Auf keinen Fall! Denn nach allem, was Nikki wusste und bei all der Ambition, die sie für ihr Business hatte, war für sie klar:

    Es darf kein Foto von ihr auf die Webseite. Man darf nicht sehen, dass sie eine Schwarze Frau ist! Egal wie attraktiv sie aussah, egal, was für eine sympathische Ausstrahlung sie hatte, das ging nicht!

    Stattdessen suchte sie Stockfotos von hübschen blonden weißen Frauen raus und plakatierte damit ihre Webseite! Sie musste sich hinter diesen Stockfotos versteckensonst hätte ihr Business keine Chance gehabt!

    Ist das nicht krass?

    Sie musste mit dieser Lüge leben und darauf setzen, dass sie die Verwirrung, die natürlich oft beim Kennenlernen im Salon aufkam, irgendwie ausbügeln würde.

    Erst Jahre später, als ihr Business etabliert war, traute sie sich, auch Fotos von sich selbst zu verwenden. Traute sich, das Versteckspiel zu beenden und zum Gesicht für ihr Business zu werden.

    Sie musste sich sich ihr Sichtbarsein erst erkämpfen!

    Offene Tulpen in Vase verdecken Frau

    Was ist eigentlich das Problem mit Fotos von dir?

    Puhhh, für mich war diese Geschichte ein riesiger Augenöffner. Fast schämte ich mich dafür, dass ich mich früher so oft geziert hatte, Fotos von mir zu verwenden, weil mir immer wieder irgendwas an ihnen nicht 100% gefiel.

    Weil ich mich nicht gut genug getroffen fühlte. Weil es nicht so ganz super zu den anderen Fotos passte. Weil es nicht professionell genug wirkte.

    Oder weil ich Angst hatte, dass zu viele Fotos von mir auf der Webseite eitel, eingebildet, selbstverliebt wirken könnten. Oh, was für Probleme!

    Kennst du das auch? Oder siehst du andere vor diesem Hintergrund ziemlich absurd erscheinende Gründe dafür, auf Fotos von dir in deinem Marketing zu verzichten? Lass es uns gerne unten in den Kommentaren wissen.

    Übrigens, falls es daran liegt, dass du denkst, du bist nicht fotogen – melde dich für mein Free Training an und räum diesen Brocken aus dem Weg!

    Genau das ist "White Privilege"

    Jetzt noch eine Frage für dich:

    Hast du jemals überlegt, ob deine Hautfarbe, für die du nichts kannst, die du immer haben wirst, ein Problem für die Fotos auf deiner Webseite sein könnte? Hielt dich jemals deine Hautfarbe von Sichtbarkeit ab? Hattest du jemals Bedenken, dass dir deine Hautfarbe das Business verbaut oder dass sie eine alltägliche Gefahr für dich und deinen Lieben sein könnte?

    Deine Antwort ist nein, nein, nein?

    Dann geht’s dir wie mir. Auf dieses Problem wäre ich nie gekommen. Und falls du zwischendrin genickt hast, dann weißt du schon länger, dass genau das ein Beispiel von „White Privilege“ ist!

    Weiße Menschen machen sich über ihre Hautfarbe kaum Gedanken. Menschen mit schwarzer, brauner, anderer Hautfarbe sehr wohl! Weil ihre Hautfarbe immer eine Rolle spielt. In jeder Interaktion. Sie ist immer als allererstes im Raum.

    Sie haben nicht das Privileg, die Farbe ihrer Haut ausblenden zu können. Und genau deshalb ist schon so ein – meist gut gemeinter – Satz wie: „Ich sehe keine Hautfarben, mir ist die Hautfarbe der Menschen egal.“ ein Privileg. Diesen Satz sagen nur weiße Menschen. (Uff, das ist mal ein Perspektivwechsel, oder?)

    Was machen wir jetzt aus Nikkis Geschichte?

    Sacken lassen, reflektieren, soft sein. Ich bin froh, dass die Geschichte jetzt raus ist, hab mich eine Weile davor gedrückt. Einerseits ist sie so klar mit dem Fotothema verbunden, andererseits geht sie so weit darüber hinaus!!

    Rassistische Provokationen sind menschenverachtend. Ich persönlich finde es ganz schrecklich, wenn Menschen sie erst nutzen, um Aufmerksamkeit zu bekommen oder ihren Stellenwert in den Medien zu pushen und sich dann mit „Das war doch ironisch gemeint“ oder „Ich wurde missverstanden“ rausreden. 

    Wir dürfen solche Tendenzen nicht zulassen. Wir müssen dafür sorgen, dass wir menschlich miteinander umgehen, davon hängt unser aller Glück ab. Ich freu mich, wenn du mit an diesem Strang ziehst und dein Wissen, dein Herz und eben auch Fotos von dir mit einsetzt, um dein Ding durchzuziehen und deinen positiven Einfluss in der Welt geltend zu machen!

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    Übrigens, diese Zeilen habe ich zuerst in meinem wöchentlichen Newsletter THE Schubs! veröffentlicht. Wenn du auch Lust auf kreative, liebevolle und coole Tipps für deine Sichtbarkeit hast, dann komm dazu und hold dir THE Schubs! direkt in dein Postfach. Ich freu mich auf dich!

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    Die Autorin:

    Susan Graul ermutigt Frauen, ihre individuelle Beauty zu entdecken, zu lieben und zu zeigen. Body Positivity und Women Empowerment aus der Fotoabteilung.

    2 Kommentare zu „Diese Story heilt deine Angst vor Sichtbar­keit“

    1. Pingback: Lächeln auf Fotos lernen - so geht's!

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